Affenhitze bis 39 Grad: Wie akkuhungrig ist die Klimaanlage in E-Autos? - EFAHRER.com

2023-03-16 16:40:16 By : Mr. Buffon Liu

Die Hitzewelle hat uns gut im Griff. Am Dienstag liegen die Höchstwertebundesweit oft um 35 Grad, im Westen und Südwesten Deutschlands könnten es sogar knapp 40 Grad werden. Da hilft es nichts: die Klimaanlage muss an. Aber wie viel Reichweite und kWh kostet das kühle Lüftchen? Wir haben bei Experten nachgefragt.

Mit der Wärmeerzeugung im E-Auto ist es so eine Sache: Anders als beim Verbrennungsmotor entsteht im Elektromotor keine warme Abluft, die zum Heizen verwendet werden könnte. Dementsprechend energieintensiv kann es bei kalten Temperaturen sein, die Fahrerkabine aufzuwärmen. Trotzdem: Wer mit dem E-Auto im Schnee stecken bleibt, muss sich normalerweise keine Sorgen machen – auch ein halbvoller Akku kann die Fahrerkabine über Stunden hinweg angenehm warm halten.

Mit der Klimaanlage verhält es sich im E-Auto ganz ähnlich: Auch ihr Betrieb geht zulasten des Akkustands und somit der Reichweite. Um zu erfahren, wie viel Energie eine typische Klimaanlage eigentlich frisst, hat EFAHRER.com beim Automobilzulieferer und Kühlungs-Profi Mahle nachgefragt.

Der Energieverbrauch von Wärme- und Kühlungssystemen hängt demnach natürlich immer von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, vor allem von der jeweiligen Außen- und Innentemperatur sowie von der Effizienz des jeweiligen Systems. Im Winter können Wärmepumpen, die inzwischen in vielen E-Autos zu finden sind, noch eine gewisse Effizienzsteigerung erzielen – im Sommer kommt man laut Mahle jedoch nicht umhin, Energie in den Kältemittel-Kompressor zu investieren. "Deshalb verbessern wir diese Komponente gezielt und machen sie von Generation zu Generation effizienter", so der Mahle-Pressesprecher.

Dennoch kann man grobe Richtwerte für den Energieverbrauch eines AC-Systems im E-Auto angeben: Bei einer Außentemperatur von 25 °C und einer gewünschten Innenraumtemperatur von 20 °C liegt der Verbrauch demnach bei etwa 0,5 bis 1,0 Kilowattstunden (kWh) auf 100 Kilometern. Bei höheren Außentemperaturen über 30 °C liegt der Verbrauch etwa zwischen 1,0 und 2,0 kWh/100 km.

Über den Verbrauch der Klimaanlage lässt sich nun errechnen, was das für die Reichweite spezifischer E-Autos bedeutet. Für die Beispielrechnungen ziehen wir drei besonders beliebte E-Autos heran: Das Tesla Model 3, Volkswagens ID.3 und den Renault Zoe.

Dabei sei angemerkt, dass es sich hier nur um Näherungswerte zur Veranschaulichung handelt. Nicht nur der Verbrauch des AC-Systems ist abhängig vom jeweiligen System und vom jeweiligen Fahrzeug, sondern auch der Verbrauch der Fahrzeuge selbst kann – je nach gefahrener Strecke, Geschwindigkeit und weiteren Faktoren – deutlich von diesen Angaben abweichen.

Auf Anfrage von EFAHRER.com schätzt der TÜV Süd zwischen 10 und 15 Prozent weniger Reichweite durch die Nutzung von Klimaanlagen während des Fahrens. Wie auch die Info von Mahle sind das nur Schätzwerte, eigene Messungen liegen dem TÜV Süd dazu nicht vor. Pascal Mast, Director New Technologies and Sustainable Services vom TÜV Süd weist daraufhin, dass jedes E-Auto-Modell ein eigenes Konzept zur Leistungsregelung der Klimaanlage (auf Grund von Außenbedingungen, Reiseroute und Entfernung zum Ziel, Ladezustand, Fahrweise usw.) hat. Zudem spiele der Zustand (also z.B. Wartung, Alter, Benutzungsgrad und Verschmutzung) der Klimaanlage ebenfalls eine entscheidende Rolle. Der Wirkungsgrad nimmt demnach mit der Zeit ab – d.h. bei einem älteren Fahrzeug ist der Verbrauch der Klimaanlage höher. 

Wer besonders sparsam fahren möchte, kann zwei Tipps beim Einsatz der Klimaanlage im E-Auto beachten:

Reichweite nach WLTP: Jeder E-Auto-Interessierte kennt diese Angaben – und traut ihnen kaum. Denn nur selten entsprechen diese Reichweitenwerte der Praxis. EFAHRER.com hat sich zehn beliebte E-Autos vom VW e-Up über die Renault Zoe bis hin zum Tesla Model 3 zur Brust genommen und geprüft, wie stark die tatsächlichen Reichweiten in unseren Tests von den WLTP-Reichweiten abweichen.  

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